Warum widme ich mich vollen Herzens der heilsamen Wirkung von MUSIK?

Bereits als Musikproduzentin habe ich mich intensiv mit der Frage befasst, was den die Wirkung von Musik bestimmt. Es hat mich so brennend interessiert, dass ich schon in den 80er Jahren damit angefangen habe, alles darüber zu lesen, was es dazu an Literatur gab. Ich habe bereits damals den festen Vorsatz gefasst, das Phänomen der Wirkung von Musik über das hinaus zu erforschen, was die Musikpsychologie dazu wusste.

Mitte der neunziger Jahre hatte ich einen sehr schweren Autounfall, bei dem es zu Knochenbrüchen in mehreren Wirbelkörpern kam. Die Frakturen waren nur wenige Millimeter vom Zentral-Nervenkanal entfernt. Es war ein enormes Glück, dass ich den Unfall ohne Querschnittslähmung überlebt habe. Die Ärzte hatten beschlossen, dass meine Wirbelsäule am besten von sich aus heilen sollte, da eine Operation mit großen Risiken verbunden war. Sie ordneten an, dass ich drei Monate flach auf dem Rücken liegen bleibe und sagten mir: „Richten Sie sich bloß nicht auf, denn das könnte verheerende Folgen haben!“

Ich hatte mich damals schon seit vielen Jahren mit alternativer Medizin befasst und unter anderem viele Kurse in einer alten japanischen Heilkunst besucht, die sich Jin Shin Jyutsu nennt. Ich rief meine Freunde an und bat Wayne Hackett* zu mir ins Krankenhaus zu kommen. Anhand meiner Pulsdiagnostik gab er meiner Freundin Trudi Buchner genaue Anweisungen. Sie besuchte mich fortan jeden Tag um mich zu behandeln. Oft war sie zur gleichen Zeit da wie die Freunde meiner Zimmernachbarin. Sie bekam jeden Tag Besuch von Mitgliedern ihre buddhistischen Gemeinde, die ein Heilmantra für sie sangen.

Nach 14 Tagen ordnete Professor Larena-Avellaneda  an, dass der Heilungsverlauf meiner Wirbelsäule mit dem bildgebenden Verfahren fMRI (funktionelle Magnetresonanztomographie) überprüft werden sollte. Der Radiologe reagierte zunächst sehr unwirsch, als er sich meine Wirbelkörper genauer anschaute und bestand darauf, dass ihm die Röntgenassistentin auch „die erste Akte“ bringen sollte. Es gelang mir kaum, ihm klarzumachen, dass ich wirklich erst seit 14 Tagen in diesem Krankenhaus war und es daher nur diese eine Akte gab, die er in den Händen hielt. „Was haben sie gemacht?“ wollte er wissen, „einen solchen Heilungsverlauf habe ich noch nie gesehen! Eine Kallusbildung wie bei Ihnen braucht im Normalfall mindestens ein halbes Jahr. Sie können morgen nach Hause gehen.“

In dem Moment schwor ich mir, der Sache auf den Grund zu gehen und zu erforschen, was nun genau zu meiner so verblüffend schnellen Heilung geführt hatte. Da ich seit Jahren vermutete, dass Musik sehr viel mehr mit uns Menschen macht, als uns nur zu unterhalten, war klar, womit ich anfangen würde.

Zwei Jahre später erkrankte meine Mutter an einem sog. intravasalen Lymphom, einer seltenen Blutkrebserkrankung, die durch eine Vergiftung hervorgerufen worden war. Innerhalb von acht Monaten verstarb sie an dieser heimtückischen Krankheit ohne, dass es eine Diagnose gab, denn woran sie gestorben war ergab sich erst durch eine Obduktion nach ihrem Tod. In den letzten Monaten ihrer Krankheit befand sie sich in einem Wachkoma und war nicht ansprechbar. Das Einzige, auf das sie reagierte, war Musik. Ich baute Lautsprecher in ihr Kopfkissen, weil sie keine Kopfhörer mochte und spielte ihr Tag und Nacht Musik vor. Zunächst reagierte sie noch auf ihre Lieblingsmusik. Ihre Gesichtszüge entspannten sich und ihre Atmung wurde ruhiger. Mit der Zeit war ihr diese Musik aber zu anstrengend. Bei einem intravasalen Lymphom „verstopfen“ die feinen Kapillaren in der Peripherie des Gehirns – sie konnte auf komplexe Reize nicht mehr reagieren.

Ich wählte weniger komplexe Musik aus und passte sie fortlaufend ihrem Zustand an. Ich lernte schnell, dass ein kranker Mensch ganz anders auf Musik reagiert, als ein gesunder und wusste intuitiv immer, mit welcher Musik ich meine Mutter stabilisieren konnte. Als sie an ihrem erbärmlichen Zustand verstarb hatte sie trotzdem ein Lächeln auf den Lippen.

Kurz darauf legte ich meine beruflichen Aktivitäten, welchen ich bis dahin nachgegangen war auf Eis und widmete mich von nun an der Forschung zur Wirkung von Musik auf den menschlichen Organismus.

Im Zuge meiner Forschungsarbeiten wurde ich mir der Bedeutung heilsamer Musik immer bewusster und gründete die Unternehmen Sanoson und Soundlife, um wirkungsvolle Sound-Healing/Music-Healing Programme zu entwickeln und heilsame Musik für jeden zugänglich und erfahrbar zu machen.

We are sound!

Alles Liebe,

Eure

Vera Brandes, M.Sc. MT-BC